Nage-waza des Grund- und Erweiterungsprogramms

Die Auswahl der Wurftechniken folgt weitgehend sowohl den Stufen der traditionellen Goyko-no- waza als auch der Bedeutung der Techniken im aktuellen Wettkampfjudo. Im Grundprogramm werden analog zur Gokyo-no-waza noch keine Sutemi-waza unterrichtet. Enthalten sind aber im Wesentlichen die Techniken der ersten beiden Stufen. Indem alle Techniken der Grundkampfkonzeption des DJB bereits im Grundprogramm enthalten sind, wird eine Synchronisierung der Kyu-Ausbildung mit dem Nachwuchsleistungskonzept des DJB vollzogen. Analog zur Struktur der Gokyo-no-waza erfolgen im Erweiterungsprogramm Ergänzungen aus allen fünf Wurfgruppen. Dabei wurde ebenfalls auf eine Passung zum Nachwuchsleistungskonzept geachtet – genauso wie auch die Hinführung zu anderen individuellen Schwerpunkten berücksichtigt wurde. So enthalten Grund- und Erweiterungsprogramm zusammen nicht nur die erfolgreichsten Wettkampftechniken, sondern auch bereits 12 Techniken der Nage-no-Kata.

 

 

 

 

 

 

 

 

Katame-waza des Grund- und Erweiterungsprogramms

Das Grundprogramm muss von Anfängern einer extremen Altersspanne erlernt werden. Eine Einteilung der offiziell benannten Katame-waza gemäß Kodokan/IJF-Standard in die Technik-Pools ist im Vergleich zur Einteilung der Nage-waza daher deutlich komplexer und sie lassen sich nicht ganz so stringent den Ausbildungsabschnitten zuordnen. Ein Grund hierfür liegt neben Jugendschutzaspekten auch darin, dass es seitens des Kodokan keine tradierte Vermittlungssystematik analog zur Gokyo-no- waza der Wurftechniken gibt. Für Kinder dauert es oft fünf bis sechs Jahre, bevor sie im Randori oder bei Wettkämpfen mit Hebel- oder Würgetechniken konfrontiert werden. Sie lernen in dieser Zeit ein umfassendes Repertoire an Haltetechniken, Befreiungen daraus und Lösungen für Kampfsituationen, die zu Haltetechniken führen. Bei älteren Einsteigern stellt sich die Situation etwas anders dar. Wenn sie nach wenigen Monaten beginnen, sich am Randori der Fortgeschrittenen zu beteiligen, werden sie bereits mit Hebel- und Würgetechniken konfrontiert und dürfen diese auch anwenden. Die nachfolgende Einteilung ist daher auch als Kompromiss zu betrachten, mit dem wir vermeiden wollen, eine nach Alter getrennte Einteilung des Grund- und Erweiterungsprogramms vorzunehmen. Kinder können und sollen bereits frühzeitig Haltetechniken des Erweiterungsprogramms lernen und dafür Würgetechniken zurückstellen.